Das Schulgebäude
1658 | Zu dieser Zeit bestand Etzhorn aus nur wenigen Bauernhöfen und Häusern. Doch die Anzahl an Kindern war hoch und eine Schule wurde benötigt. Der eigentliche Plan sah vor dieses erste Schulgebäude in Wahnbek zu errichten, da die ausgesuchte Stelle in der Mitte der Bauernschaft lag. Doch der in Etzhorn lebende herrschaftliche Wildhüter und Wolfsspürer Marten Helmers erläuterte dem damaligen Grafen Anton Günther, daß die geplante Schule mit dem Lärm der Kinder das dort lebende Jagtwild vertreiben würde. Da der Graf leidenschaftlicher Jäger war, veranlasste er daraufhin den Bau der Schule in Etzhorn. Marten Helmers und den Etzhornern war damit eine List gelungen, denn damit mussten ihre Kinder nicht mehr weit zu ihrem Unterricht laufen. So kam es, dass nur zehn Jahre nach dem Ende des 30-jährigen Krieges das erste Schulhaus in Etzhorn errichtet wurde. |
1728 | In diesem Jahr wurde das bereits in die Jahre gekommene Schulgebäude grundlegend renoviert. |
1760/70 | Der Schulhalter Johann Haake ließ auf eigene Kosten einen Anbau vornehmen. Die Schule bestand damals auf einer Schulstube, einem Feuerherd und einer Dreschdiele. |
1787 | Das ganze Schulhaus wurde neugebaut. Die Kosten trugen die Hausleute und Köter, also die Etzhorner Bauern, die einen eigenen Hof oder einen Kotten sowie eigenen Grund und Boden besaßen. |
1825 | Nur 40 Jahre nach dem Neubau war das Schulgebäude dermaßen schadhaft, dass es für seine bereits 96 Schüler nochmals aber diesmal in massiver Bauweise neu erbaut wurde. Vielleicht habt ihr ja schon mal den Stein gesehen, der bei den Baggerarbeiten zum Neubau 2018 gefunden wurde? Auf diesem Stein steht „Schulhaus 1826“. Dieser Stein befand sich früher über dem Eingang der 1826 errichteten Schule. |
1867 | Der Hauptlehrer namens Havekost zählte in diesem Jahr 120 Schüler, fast soviel wie heute an der ganzen Schule sind. Doch diese Schüler waren in nur einer Klasse! Das war ganz schön viel und so kam es, dass nur wenig später angebaut und in zwei Klassen unterrichtet wurde. |
1911 | Das bäuerlich aussehende Schulgebäude aus dem Jahre 1826 wird im Jahre 1911 abgerissen und durch einen damals modernen Neubau ersetzt. Wenn ihr das heutige Gebäude von der Butjadinger Straße euch anseht, könnt ihr im Giebel die Jahreszahl 1911 entdecken. So alt ist schon dieser Teil der Schule! |
1960 | Das Schulgebäude wird durch einen Anbau und dem Sportplatz ergänzt |
2007 | Bau der neuen Turnhalle in der Ernst-Löwensteinstraße |
2019 | Einweihung zur offenen Ganztagsschule Etzhorn mit eigener Mensa |
Die Etzhorner Lehrer
1658-1688 | Harmen Krumland war der erste Lehrer, auch „Schulmeister“ genannt, der in Etzhorn 30 Jahre lang unterrichtete |
1688-1702 | Johann Hinrich Krumland folgte nach dem Tode seines Vaters Harmen Krumland und wurde der zweite Schulmeister Etzhorns |
1702-1718 | Diedrich Meyer ist über einem Zeitraum von 16 Jahren als Schulmeister in Dokumenten zu finden |
1718-1728 | Gerd Köpken war, so heißt es zeitgenössischen Quellen, wohl eher im „Kruge“ zu finden und soll „die Kinder zu informieren sehr nachlässig“ gewesen sein. Er wurde bestraft und schließlich des Landes verwiesen. |
1728-1743 | Lüder Kramer übernimmt als Schulhalter den Unterricht in Etzhorn |
1743-1782 | Johann Haake veranlasste als Schulhalter einen Anbau am Schulgebäude |
1782-1788 | Johann Christian Haake übernimmt die Stelle seines Vaters |
1788-1796 | Johann Hinrich Haake übernimmt im Alter von nur 16 Jahren in dritter Generation in der Familie die Schulleitung in Etzhorn |
1796-1802 | Gerhard Meyer und sein Bruder übernehmen die Schulleitung |
1802-1819 | Hinrich Meyer unterrichtet in Etzhorn |
1819-1857 | Eilert Meyer war nicht nur Schullehrer, sondern auch leidenschaftlicher Schäfer. Unter seiner Leitung wurde der massive Steinbau 1826 errichtet, von dem wir heute noch den Giebelstein in unserer Schule haben. |
1857-1881 | Johann Adam Havekost war 24 Jahre lang der Hauptlehrer in Etzhorn. Von seinen zehn Kindern wurden fünf Söhne ebenfalls Lehrer. Einer seiner Enkel wirkte als Studienrat an dem heutigen Herbartgymnasium. Über fünf Generationen hinweg arbeiteten Familienmitglieder im Dienste der Schulen. |
1881-1888 | Hinrich Schild musste nach sieben Jahren aus gesundheitlichen Gründen den Schuldienst beenden. |
1888-1903 | Wilhelm Axen wurde sein Nachfolger. Auch bei ihm sind wie bei zahlreichen anderen Schulleitern viele Lehrer in der Familie zu finden. |
1903-1916 | Hermann Friedrich Wendt trat 1916 noch während des Ersten Weltkrieges planmäßig in den Ruhestand. Von seinen acht Kindern wurden seine beiden ältesten Söhne ebenfalls Lehrer. |
1916-1929 | Bernhard Lange war Sohn eines Schiffkapitäns und trat 1929 in den Ruhestand. |
1929-1945 | Johann Munderloh kam 1880 als Sohn eines Lehrers in Hatten zur Welt. Er hatte die schwierige Aufgabe den Schulbetrieb während des Zweiten Weltkrieges soweit möglich aufrecht zu halten. Sein Sohn Dr. Heinrich Munderloh war an dem heutigen Herbartgymnasium tätig und verfasste heimatgeschichtliche Bücher wie „Die Bauernschaft Etzhorn“. |
1945-1957 | Karl Prelle wurde 1895 als Sohn eines Schiffskapitäns aus Elsfleth geboren. Unter seiner Leitung zog eine neue Pädagogik in die Grundschule Etzhorn ein. Er arbeite mit den damals modernsten Arbeitsmitteln und vertrat einen auf Jesus Christus ausgerichteten Glauben. Seine vier Kinder wurden ebenfalls Pädagogen, sein Sohn Johannes war als Professor für Musik an der Universität Wuppertal tätig. |
1957-1967 | Dieter Rabe wurde 1930 in Osnabrück geboren. Unter seiner Leitung wurde im Jahre 1960 das Schulhaus durch einen Anbau mit einer Pausenhalle und Bühne sowie dem Sportplatz erweitert. |
1967-1987 | Brunhilde Gröning wurde 1922 im ostfriesischen Oldersum geboren. Sie war die erste weibliche Schulleiterin an der Grundschule Etzhorn. |
1987- | Hille Weitz, geb. Thümler kam 1937 als Pastorentochter in Esenshamm zur Welt. Unter ihrer Leitung umfasste die Schule vier Grundschulklassen mit 87 Schülern. |